Häufige Fragen

 

Wie geht trampen?

Eigentlich ziemlich einfach: Stell dich an die Straße bzw. an die Autobahnauffahrt, die in die Richtung führt in die du willst. Achte darauf, dass genügend Platz zum Anhalten für den Fahrer ist. Gute Stellen zum Anhalten findest du in den Ortsdatenbanken.

Hast du eine gute Stelle gefunden, strecke deinen Daumen weit heraus und suche Blickkontakt mit den vorbeifahrenden Autofahrern. Zur Unterstützung kannst du ein großes Stück Pappe, auf dem dein Ziel steht, in der Hand halten. Versuche, dich an günstig gelegenen Tankstellen absetzen zu lassen und sprich dort die Fahrer direkt an.

 

Wie spricht man Autofahrer an der Tankstelle an?

Okay, okay. Am Anfang muss man sich mal einen Ruck geben. Doch am Ende kommt wohl bei jedem etwas so ähnliches aus dem Mund: „Entschuldigung, fahren Sie in Richtung SoUndSo und haben Sie noch einen Platz frei?“

Achte darauf, möglichst allgemein zu fragen. Also falle nicht gleich mit der Tür ins Haus und frage nach dem 800km entfernten Ziel, sondern nach Zwischenetappen. Es funktioniert auch gut, nur autobahnorientiert zu fragen.

 

Fragt man nur bestimmte Fahrer?

Prinzipiell sollte man immer jeden fragen, denn man kann es den Leuten wirklich nicht ansehen, wenn man nicht fragt. Viele sind oft überrascht, wieviele Geschäftsleute einen mit sehr schnellen Autos mitnehmen. Irgendwann bekommt man auch einen Blick für Leute und Kennzeichen und kann dann gezielter fragen.

 

Was braucht man zum Trampen?

Ein Rucksack mit Isomatte und Schlafsack macht sich immer gut. So können dich Fahrer auch schnell als Tramper einschätzen und nicht als gerade aus dem Gefängnis geflohener Häftling. Papier oder Pappe, worauf du deine Ziele schreibst sind auch nicht schlecht. Eine Taschenlampe und Reflexionskleidung sind gut, wenn du weißt dass du in die Nacht hinein kommst. Eine Thermoskanne mit heißem Tee kann dich und deinen Fahrer natürlich auch erfreuen. Vergiss nicht Personalausweis und Führerschein. Mancher Fahrer ist ziemlich froh, sich mal zurückzulehnen und dich fahren zu lassen. Eine leichte Regenjacke ist ebenfalls sinnvoll.

 

Trampen an Ampeln?

Das scheint immer beliebter zu werden, ist aber ein wenig gewöhnungsbedürftig. Sprich einfach an Ampeln kurz vor der Autobahn oder an großen Landstraßen die Fahrer direkt an. Es braucht eine kleine Geste zum Runterkurbeln der Scheibe und dann ist ziemlich schnell gesagt, wohin du willst und ob du mitgenommen werden kannst. Ganz gut funktioniert diese Technik an den Rechtsabbiegerspuren.

 

Ich bin unter 18. Bekomme ich da Probleme beim Trampen?

Es kann schon vorkommen, dass die Polizei dich kontrolliert um zu prüfen ob du von zu Hause abgehauen bist. Es reicht dann oft, die Telefonnummer von einem deiner Familienmitglieder parat zu haben. Dann kann die Polizei anrufen und sich bestätigen lassen, dass es okay ist. Meist dauert das alles eine gewisse Zeit, frag also die Polizisten unbedingt, ob die dich noch ein Stück mitnehmen können.

 

Bin ich versichert beim Trampen?

In Deutschland bist du immer über die Haftpflichtversicherung des Fahrers versichert. Wie der Name schon sagt ist es eine Pflichtversicherung, jeder Fahrzeughalter hat eine.

Jedoch könnte ein Fahrer dich aus Versicherungsgründen trotzdem nicht mitnehmen: Kommt es zu einem Unfall, hast du ggf. rechtliche Ansprüche gegen den Versicherer, der den Versicherungsvertrag des Fahrers daraufhin hochstuft. Damit führt die Gutmütigkeit des Fahrers zu seinem wirtschaftlichen Nachteil, nur weil er dich mitgenommen hat und du dadurch geschädigt wurdest.

Das Mitnehmen eines Trampers ist eine Gefälligheitsfahrt. Dabei wird von einer stillschweigenden Erklärung des Mitfahrers (Trampers) ausgegangen, dass er zumindest bei leichter Fahrlässigkeit den unfallverursachenden Fahrer nicht auf Schadensersatz in Anspruch nehmen wird.

Einige Dienstwagenfahrer verweigern die Mitnahme aus versicherungsrechtlichen Gründen. Gemäß obigem Absatz ist das jedoch nicht der Grund. Vielmehr kann der Grund ein steuerrechtlicher sein: Falls der Dienstwagen ausschließlich dienstlich genutzt wird, handelt es sich beim Mitnehmen von Trampern um private Nutzung, selbst wenn der Fahrer dienstlich unterwegs ist.

 

Ist Trampen auf Autobahnen verboten?

Das ist es in der Tat und wer schon mal notgedrungen auf der Autobahn stand und mitgenommen werden wollte wird das auch so schnell nicht wieder machen. Vor jeder Autobahnauffahrt gibt ein Schild, das den Beginn der Autobahn markiert. Stellst du dich davor an eine gute Stelle, wo du den Verkehr nicht behinderst, ist das in Ordnung. Hinter dem Schild solltest du jedoch nicht stehen, das ist verständlicherweise verboten.

 

Ist Trampen gefährlich?

Gefährlicher als was? Es ist nicht viel gefährlicher als nachts allein durch die Straßen zu laufen.

Als Tramper legt man üblicherweise weite Strecken zurück. Die Fahrer haben dann also schon ein Ziel, das Sie erreichen wollen. An Tankstellen oder auf Autobahnraststätten kann man die Fahrer ansprechen. Das ist ziemlich sicher und man hat oft genügend Zeit sich zu überlegen ob man selbst mitfahren möchte oder nicht.

Sei vorsichtig bei kurzen Trampstrecken, welche man üblicherweise auch mal nachts zurücklegt. Dort solltest du dir bewusst sein, mit wem du fährst. Immer gilt, dass man auch als Tramper Nein sagen kann, das nächste Auto kommt bestimmt.

 

Ich fühle mich unsicher beim Trampen. Wie kann ich mich schützen?

siehe Grundregeln und Sicherheit

 

Wie stoppe ich ein Auto, wenn der Fahrer nicht anhalten will?

Das kommt äußerst selten vor. Sei dir in einem solchen Fall deiner eigenen Macht bewusst: Mit der richtigen Wortwahl bekommst du die meisten Fahrer auch mitten auf der Autobahn zum Anhalten. Warte nicht zu lange, sondern steige früh genug aus. Versuche im Extremfall zu Tankstellen oder Raststätten zu kommen. Siehe Grundregeln und Sicherheit für weitere Tipps.

 

Kann man nachts trampen?

Es gibt Tramper, die nur nachts unterwegs sind. Nachts zu trampen funktioniert vor allem in Ländern mit einem sehr gut geschlossenem Tankstellennetz. Man trampt dabei von Tankstelle zu Tankstelle. Die Fahrer sind nachts meistens sehr froh einen Beifahrer zu haben, der Sie bei Laune hält.

Trampen im Dunkeln an einer einsamen Landstraße oder Autobahnauffahrt ist hingegen schwierig. Selbst mit Taschenlampe und Reflexionskleidung wird man wirklich schwer erkannt. Es funktioniert zwar, doch man wartet verhältnismäßig lange. In einem solchen Fall ist es wohl besser sich schlafen zu legen und am nächsten Tag weiter zu trampen.

 

Wo kann ich übernachten?

Trampst du lange Strecken kommt es vor, dass nachts kein Auto mehr an deiner Tankstelle vorbeikommt. Gut ist es also immer, einen Schlafsack und eine Isomatte dabei zu haben. Je länger du trampst, desto mehr Erfahrung sammelst du und kannst einschätzen welche Distanz du sicher zurücklegst.

In Städten kannst du sehr gut bei anderen Menschen übernachten (sog. HospEx wie z.B. BeWelcome, Couchsurfing oder Hospitality Club). Du kannst dich auch nach Campingplätzen umsehen. Trustroots ist eine seit Ende 2014 existierende HospEx Plattform, die speziell auf Tramper und deren Bedürfnisse abzielt.